Funkelnde Steine, seltene Fundstücke
|
|
Ein Aquamarinkristall auf l . |
|
Aquamarin, Turmalin, Meteorite und der seltenste Edelstein der Welt – der Jeremejewit. Dazu großfor-matige Aufnahmen einer Geisterstadt in der Wüste: Die Sonderausstellung „Reichtum aus den Tiefen der Erde. Bergbau in Namibia“ im Mineralogischen Museum verspricht überraschende Ein- und seltene Anblicke. Jetzt wurde sie bis 25. Oktober verlängert.
Jede Menge Steine, Mineralien, Meteoritenbruchstücke – das dürfen die Besucher einer Ausstellung im Mineralogischen Museum zu Recht erwarten. Wenn daneben aber großformatige Fotografien zu sehen sind, die auf den ersten – und auch auf den zweiten Blick – keinen Zusammenhang zur Mineralogie erkennen lassen, sollte das neugierig machen. Im Museum am Hubland ist das jetzt der Fall: Dort ist zurzeit die Ausstellung „Reichtum aus den Tiefen der Erde. Bergbau in Namibia“ zu sehen. Sie zeigt, neben zahlreichen Sammlerstücken des Museums, 30 Fotografien der Künstlerin Helga Kohl.
„Es sind Bilder von atemberaubender Schönheit, die die namibische Fotografin Helga Kohl in der verlassenen Diamantenstadt Kolmannskuppe in der namibischen Wüste aufgenommen hat. Sie zeigt Zimmerfluchten mit offenstehenden Türen und verblichener Farbe an der Wand, Zimmer, die von dem wandernden Sand erobert wurden. Eine surreale Landschaft, die von einer längst vergangenen Epoche erzählt.“ So schrieb der Berliner Tagesspiegel über die Ausstellung mit Kohls Werken. |
|
|
Vor nicht einmal 100 Jahren . |
|
Selbstverständlich werden auch die Freunde seltener Mineralien bei einem Besuch der Ausstellung auf ihre Kosten kommen: „Unter anderem zeigen wir wunderschöne klare Aquamarinkristalle, zum Teil verwachsen mit Turmalin, grün und violett farbigen Fluorit von Okorusu und außergewöhnliche Dioptasstufen von Tsumeb und aus dem Kaokoland“, sagt Dr. Dorothée Kleinschrot, Kustodin des Mineralogischen Museums.
Zu sehen sind natürlich auch ein Diamantkristall – und ein Exemplar des seltensten Edelsteins der Welt. Der Jeremejewit. 1883 wurden die ersten Exemplare dieses Minerals in der Nähe des Baikalsees entdeckt und beschrieben. Erst 1973 stießen Sammler auf eine zweite Fundstelle: Nahe der Mile 72, nördlich von Swakopmund in Namibia gruben sie Jeremejewit aus der Erde, der hier als tiefblaue Kristalle ausgebildet war.
Andere Ausstellungsstücke wurden zwar in Namibia gefunden, stammen aber eigentlich aus dem Weltall: Der Gibeon-Meteorit ist ein Eisenmeteorit, dessen Bruchstücke erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Südwestafrika, im heutigen Namibia, gefunden wurden. Der Meteorit kollidierte vermutlich bereits vor über einer Million Jahre mit der Erde. Beim Eintritt in die Atmosphäre zerplatzte er in mehrere tausend Bruchstücke, die sich in einem Gebiet von 390 mal 120 Kilometern verteilten – dem größten bekannten Meteoritenstreufeld auf der Erde.
Natürlich kommt auch die Information in der Ausstellung nicht zu kurz: Auf einer Reihe von Postern erhalten die Ausstellungsbesucher Auskunft über die geologische und paläoklimatologische Entwicklung Namibias, zur Geschichte des Bergbaus in dem südafrikanischen Land, über seine Rolle als wichtigste Fundstätte seltener Edelsteine, sowie – natürlich – über Aufstieg und Fall der Diamantensiedlung Kolmannskuppe.
Führungen durch die Ausstellung finden statt am Mittwoch, 23. September, um 17 Uhr und am Sonntag, 4. Oktober, 15 Uhr. Zum Abschluss am Samstag, 24. Oktober, ist eine Museumsnacht mit Führung, Film und Diavortrag geplant. Die Sonderausstellung „Reichtum aus den Tiefen der Erde.
|
Nachricht vom
23.9.09 10:31
|
|
|