Das wandelnde Archiv
Seit 40 Jahren arbeitet Rudolf Wachter an der Universität Würzburg „Vor 40 Jahren gab es in Bayern noch kein Hochschulgesetz – aber man kam zurecht. Vor 40 Jahren gab es an der Uni Würzburg noch keinen Kanzler – aber man kam zurecht“. Und vor 40 Jahren hat der Mann seinen Dienst an der Julius-Maximilians-Universität angetreten, der jetzt diese Sätze bei einer Jubiläumsfeier zu seinen Ehren sagte: Rudolf Wachter, Leiter des Referats 1.2: Zentrale Dienste der ZV und, wie Kanzlerin Heidi Mikoteit-Olsen in ihrer Festansprache sagte, das „Urgestein der Universität“.
Seit 1967 ist Rudolf Wachter Mitarbeiter in der Verwaltung der Universität. Nach seinen Anfängen in der Personalabteilung wurde er später Leiter der Prüfungskanzlei; 1985 folgte der Wechsel in das damalige Hauptbüro unter Kanzler Bruno Forster. Der war übrigens auch zur Feier erschienen, schließlich habe Wachter ihn während seiner Zeit im Personalbüro eingestellt, scherzte Forster.
Als einen „bescheidenen Mensch“ habe sie Wachter kennen gelernt, sagte Heidi Mikoteit-Olsen, und als personifiziertes Archiv. „Sie haben so ein enormes historisches Wissen, Sie wissen über die Universität Alles“, sagte die Kanzlerin, bevor sie ihm einen Nobelpreisträger-Bocksbeutel und ein Buch als Geschenk überreichte.
Dieses Wissen stellte Rudolf Wachter im Anschluss auch gleich unter Beweis. In seiner Rede gab er einen kurzen Abriss über seine 40 Jahre an der Uni – angefangen in einer Zeit, in der es weder Hochschulgesetz noch Kanzler gab. Letzterer wurde erst 1969 berufen an die Spitze einer zweigeteilten Verwaltung. Eine Zentralverwaltung in der Form, wie sie heute existiert, gibt es erst seit 1971, das Hochschulgesetz kam 1974. Weitere wichtige Ereignisse in der Laufbahn des Jubilars waren die Einführung eines Präsidialkollegiums 1976 – „Würzburg war damit eine der ersten Universitäten, die einen Präsidenten hatte“, so Wachter –; das Inkrafttreten der Grundordnung 1984 sowie eine 400- und eine 600-Jahr-Feier in den Jahren 1982 und 2002.
Zehn Dienstzimmer habe er in diesen Jahren gehabt, viele Menschen kommen und gehen gesehen, sagte Wachter. Dabei sei die Zeit wie im Fluge vergangen. Sein Fazit: „Es war interessant, es war vielseitig, schön war’s. Danke schön“.

Alt-Kanzler Bruno Forster (links) und Kanzlerin Heidi
Mikoteit-Olsen gratulieren Rudolf Wachter zu seinem 40. Dienstjubiläum. Foto: Gunnar Bartsch
Quelle: Universität Würzburg |